Adipositas, Metabolismus
Forschung für Kinder und Jugendliche – für ein gesundes Leben
Adipositas, Metabolismus
Forschung für Kinder und Jugendliche – für ein gesundes Leben
Hintergrund
Kindheit und Jugend sind entscheidende Lebensperioden für die Entwicklung von Adipositas und den damit verbundenen Begleit- und Folgeerkrankungen. Adipositas ist eine chronische Erkrankung, deren Pathophysiologie durch eine Vielzahl an komplexen Faktoren geprägt ist. Auf Grundlage einer (epi-)genetischen und biologischen Prädisposition, die sich der individuellen Kontrolle entzieht, haben unsere Umwelt und unser Lebensstil (adipogenes Umfeld) einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung und Ausprägung der Adipositas. Darüber hinaus gibt es eine breite Heterogenität bei der Veranlagung, dem Verlauf und dem Fortschreiten der Adipositas. Es ist daher von Bedeutung, Subphänotypen der Adipositas zu erkennen und die Ursachen zu verstehen, sowie Umwelt-, Lebensstil- und genetische Risikofaktoren zu identifizieren, um präzise Risikovorhersagen zu ermöglichen und gezielte, wirksame Behandlungen zu entwickeln.
Zentrale Forschungsaspekte
In einem translationalen Ansatz (bench to bedside and back) werden klinisch-epidemiologischen Studien und mechanistische Untersuchungen durchgeführt, um die Entwicklung neuer Therapie- und Präventionsansätze für Adipositas im Kindes- und Jugendalter zu initiieren. Eine Charakterisierung von monogenetischen Formen der Adipositas wird in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungsbereich „Seltene Erkrankungen“ stattfinden. Die Ursachen und Verläufe der polygenetischen Formen der Adipositas werden von individuellen und übergreifenden Umweltfaktoren beeinflusst, so dass diese Untersuchungen gemeinsam mit dem Forschungsfeld „Frühe Determinanten von Gesundheit und Krankheit“ erfolgen. Darüber hinaus ist Adipositas als eine Multisystemerkrankung zu verstehen, in deren Kontext immunmetabolische, psychosoziale und neuroverhaltensbezogene Aspekte eine Rolle spielen, die bereichsübergreifend zusammen mit den Forschungsbereichen „Immunität, Entzündung, Infektion“, „ZNS-Entwicklung und neurologische Erkrankungen“ und „Psychosoziale Gesundheit, Mentale Gesundheit“ untersucht werden. Die medizinische Versorgung Betroffener wird in Kooperation mit dem Forschungsbereich „Community Medicine“ durch Bildung von Netzwerken innerhalb und außerhalb des Gesundheitssystems analysiert und verbessert.

Ziele
In der Aufbauphase des DZKJ ist es das Ziel, Erkenntnisse über das Zusammenwirken von genetischer Prädisposition, Umweltfaktoren und molekularen Faktoren für das Risiko von Adipositas und deren therapeutische Implikationen zu gewinnen. Dabei sollen insbesondere genetische Risikofaktoren sowie modifizierende Faktoren von Subphänotypen charakterisiert werden. In enger Abstimmung mit Patientenvertretern werden diese Inhalte und Zielstellungen weiterentwickelt. Als zentrales Element für soll eine digitale Informations-, Diagnostik-, Interventions- und Forschungsplattform für Kinder- und Jugendliche mit Adipositas, deren Eltern und dem Behandlungsteam aufgebaut werden.
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